Deutschland
Barrierefreiheit und Tourismus: Krüppeldickes Lob für Rheinland-Pfalz
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In dem Bundesland wird nach Ansicht der Landesregierung zunehmend auf behinderte Menschen Rücksicht genommen. Der Bremer Grünen-Politiker Horst Frehe testet mit dem Handbike die touristische Infrastruktur.
Horst Frehe (Foto: Privat)
Rheinland-Pfalz sieht sich gut gerüstet für behinderte Menschen. Inzwischen gebe es etwa 25 Abkommen der Selbsthilfeverbände mit anderen Verbänden und mit Unternehmen – zum Beispiel mit dem Einzelhandelsverband, den Sparkassen, Jugendherbergen und Einkaufsmärkten, berichtete Malu Dreyer (SPD) heute in Mainz. Bei einem Pressegespräch sagte die Sozialministerin, die selbst Multiple Sklerose hat: „So bildet sich allmählich ein Netz von barrierefreien Angeboten für Menschen mit Behinderungen in Rheinland-Pfalz.“
Im Tourismus wünscht sich der Landesbeauftragte für Behinderte, Ottmar Miles-Paul, aber noch mehr: Es gebe noch einiges zu tun, um barrierefrei zu übernachten, Sehenswürdigkeiten zu besichtigen und leckere Speisen und Getränke genießen zu können, teilte er mit. Dennoch habe Rheinland-Pfalz schon viele Verbündete, die sich für die gleichberechtigte Teilhabe behinderter Menschen einsetzten. Dies sei auch notwendig, um die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen umzusetzen, sagte Miles-Paul. Dafür habe Rheinland-Pfalz als erstes Bundesland einen Aktionsplan entwickelt.
Der Bremer Sozialstaatsrat Horst Frehe (Grüne) testet derzeit auf einer Reise mit dem Handbike, wie viele Hürden es in Rheinland-Pfalz gibt. Frehe ist seit einem Unfall 1966 Rollstuhlfahrer. 1978 gründete er mit Franz Christoph die „Krüppelbewegung“ (später: „Selbstbestimmt Leben – Bewegung“)
Seit 13. August ist der Test-Urlauber unterwegs, die Tour geht noch bis kommenden Freitag. Frehe lobte heute, dass er vor allem in Jugendherbergen sehr gut zurechtgekommen sei. „Wie fast überall gibt es auch in Rheinland-Pfalz noch einiges zu tun, um die gleichberechtigte Teilhabe behinderter Menschen sicher zu stellen“, betonte Frehe. Dennoch habe sich die Situation in den vergangenen Jahren deutlich verbessert.
(dpa/dapd)
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annegret wolf
29. August 2012 um 13:43
immer gut informiert zu sein
annegret wolf
29. August 2012 um 13:45
freu
gast
14. September 2012 um 18:56
In Rheinland-Pfalz wird wohl noch in hundert Jahren bei jeder Gelegenheit betont, daß man dort als 1.Bundesland einen „Aktionsplan“ zur BRK hinbekommen hat. Wer die Gegebenheiten dort kennt, weiß, daß die Realität weit entfernt von der beschönigenden Selbstdarstellung ist.