Die zweite Ausgabe des Magazins „Distanz“ sucht Beiträge zum Thema Inklusion.

Distanz-Collage: Seiten aus der Erstausgabe
„Distanz“ ist ein neues Online-Magazin, das sich der kritischen Betrachtung deutscher Zustände widmet und die Theorie emanzipatorischer Politik vorantreiben will. Es soll viermonatlich kostenfrei erscheinen. Die Erstausgabe stand unter dem Motto: „Reaktion und Progression in Provinz und Stadt“.
Die Nummer 2 erscheint zum Sommer und beschäftigt sich mit dem Themenkomplex „Behinderung“. Die Redaktion freut sich über Beiträge (bis 15. März 2015) und erklärt ihre Motivation und Aufgabenstellung so:
„Nahezu vollständig vom Bürgertum geführt“
„Es ist Usus innerhalb linker Kreise, sich mit den gesellschaftlichen Randgruppen zu solidarisieren, um mindestens eine Verbesserung ihrer gegenwärtigen materiellen Situation zu erkämpfen, bestenfalls die Gesellschaft in ihrer Verfasstheit zu revolutionieren. Es gibt kaum eine soziale Randgruppe, die nicht die Solidarität linker Zirkel erfuhr, jedoch ist die Unterstützung von Menschen mit Behinderung stets marginal.
Abgesehen von Zeiten der Krüppelbewegung gab und gibt es kaum Solidarisierungen und Zusammenschlüsse von Linksradikalen und Behindertengruppen. Abgesehen von dem Spannungsfeld Geburtenkontrolle und liberaler Eugenik fehlt es an theoretischer Beschäftigung mit der sozialen Position von Menschen mit Behinderung. Darüber hinaus liegt der Fokus meist auf Körperbehinderten, was zum Ausschluss geistig Behinderter führt.
Die gegenwärtigen Debatten um ,Inklusion‘ und ,Behindertenwerkstätten‘ werden nahezu vollständig vom Bürgertum geführt. Gibt es also keine linke Praxis und keine linke Theorie der Emanzipation von Menschen mit Behinderung?“
Linke Diskussion über Inklusion
Die von der Redaktion angedachten Fragestellungen für Beiträge lauten: „Auf welchen historischen Vorläufern kann eine linke Theorie und Praxis der Emanzipation von Menschen mit Behinderung aufbauen? In welchem Verhältnis stehen linke, revolutionäre Gesellschaftsvorstellungen und die Rollen von geistig und körperlich Behinderten? Wie kann eine Projektion linker Bedürfnisse auf Menschen mit Behinderung und die Verdinglichung von Menschen mit Behinderung als bloße Objekte linker Fürsorge vermieden werden? Wie kann eine linke Kritik bürgerlicher Inklusionspläne lauten? Diese und weitere Fragen können im nächsten Heft des Magazins Distanz diskutiert werden.“
Interessierte Autoren finden weitere Informationen auf: http://distanz-magazin.de/?page_id=12
(PM)
Nilsen
5. Oktober 2015 um 16:19
Das Distanz-Magazin ist übrigens während eurem sommerlichen Relaunch fertig geworden und inzwischen hier einseh- und downloadbar:
http://distanz-magazin.de/?page_id=120
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