Für blinde und sehbehinderte Menschen
Ultraschall hilft blinden Menschen mit Rollator
Jugend-forscht-Sonderpreis der CBM geht an die erst 14-jährige Schülerin Imke Lopper aus Weyhe.
Jugend-forscht-Sonderpreis der CBM geht an die erst 14-jährige Schülerin Imke Lopper aus Weyhe.

CBM-Mitarbeiter Dirk Brigmann überreichte Imke Lopper den Jugend-forscht-Sonderpreis der CBM. Die 14-Jährige hat Ultraschall- und Infrarotsensoren für sehbehinderte Rollatornutzer entwickelt, damit sie nirgendwo anstoßen (Foto: Jantje Ehlers/Mediengruppe Kreiszeitung)
Dafür wurde die Schülerin der Kooperativen Gesamtschule Leeste mit dem Sonderpreis der Christoffel-Blindenmission (CBM) „Innovationen für Menschen mit Behinderungen“ ausgezeichnet. Der Preis wird im Rahmen des Landeswettbewerbs Niedersachsen der Stiftung „Jugend forscht“ in der Kategorie „Schüler experimentieren“ vergeben.
Mit Schirmmütze und Bauchgurt vor Hindernissen geschützt
Wer einen Rollator braucht und stark sehbehindert ist, bemerkt Hindernisse meist erst, wenn er dagegen stößt. Imke Lopper programmierte eine Schirmmütze mit Infrarotsensoren und einen Bauchgurt mit Ultraschallsensoren, die den Träger durch Vibrationen rechtzeitig vor einem Zusammenstoß aufmerksam machen.
Wenn die von der Schirmmütze ausgesandten Strahlen von einem Objekt zurückgeworfen werden, wird ein Vibrationsmotor aktiviert. Das Vibrieren ermöglicht dem Träger noch rechtzeitig den Kopf einzuziehen, wenn zum Beispiel ein Türrahmen zu niedrig ist.
Der Bauchgurt arbeitet nach demselben Prinzip, jedoch mit Ultraschall. Die Vibrationsmotoren auf beiden Seiten zeigen dem Träger zusätzlich an, auf welcher Körperseite sich das Hindernis befindet. Im Freien können die Sensoren auch direkt an einem Rollator befestigt werden. Die Vibrationselemente bleiben im Bauchgurt oder werden an einem Gürtel befestigt, um die Abstandswarnung deutlich zu spüren. Das für die Programmierung verwendete Microcontrollerboard kann auf Kleidungsstücken angebracht und mitgewaschen werden.
Nach Landesprämierung folgt Auszeichnung auf Bundesebene
Nach der Prämierung auf Landesebene haben alle Teilnehmer die Chance, den von der CBM ausgeschriebenen Bundes-Sonderpreis zu erhalten. Bevorzugt werden Ideen ausgezeichnet, die sich mit den Themen Behinderung und Rehabilitation in Entwicklungsländern auseinandersetzen. Der Preis ist mit 300 Euro dotiert.
(PM)

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